Jennifer Donnelly – Die Teerose

Historischer Roman

 

Verlag: Piper-Verlag

Umschlag/Bildredaktion: Büro Hamburg, Isabel Bünermann, Heike Dehning, Charlotte Wippermann, Katharina Oesten

Umschlagabbildung: Anne Twomey

ISBN-13: 978-3-492-24258-5

Seiten: 686 Seiten

Erschienen: 2011

Preis: 9,95 € 

Gelesen: 1/2015

 

Buchrückentext

„London 1888, eine Stadt im Aufbruch: Während in den Gassen von Whitechapel das Laster blüht, träumt die siebzehnjährige Fiona von einer besseren Zukunft. Als Packerin in einer Teefabrik beweist die junge Irin ihr Gespür für die köstlichsten Sorten und exotischsten Mischungen. Doch dann muss Fiona ihren Verlobten Joe verlassen und sich im New York der Jahrhundertwende eine Existenz aufbauen…“

 

Leseindruck

Schon lange hat das Buch auf meinem SuB gelesen und viel Gutes hatte ich schon darüber gehört – es wurde also langsam Zeit, mir selbst ein Bild von diesem historischen Schmöker zu machen. Und leider muss ich sagen, dass ich die allgemeine Begeisterung nicht teile – ich bin mit dem Buch irgendwie nicht richtig warm geworden.

Dabei ist die Geschichte ja eigentlich interessant – eine junge Frau, die dem Elend in London im späten 19. Jahrhundert entfliehen kann und in Amerika ein eigenes Tee-Imperium aufbaut. Doch schon den Einstieg fand ich nicht so interessant und die ersten 150 Seiten waren sehr langatmig – ich konnte einfach nicht in die Geschichte abtauchen. Das hat sich dann zwar im Mittelteil gebessert und ich habe Fiona in vielen Abschnitten auch echt gerne begleitet, das Ende aber - oder besser die letzten 100 Seiten - hat mir dann wieder gar nicht gefallen. Was mich hier vor allem gestört hat, dass es irgendwie alles zu rund lief und das Geschehen von zu vielen Zufällen abhängig war. Die Protagonistin rutscht von einer brenzligen Situation in die nächste, kann sich wieder und wieder retten, Totgeglaubte sind auf einmal wieder lebendig, die Liebenden finden nach jahrzehntelangen Missverständnissen zusammen - nein, das war mir einfach zu viel. So wie eigentlich im ganzen Buch - es war mir immer zu viel von allem - vom Glück, vom Leid, zu viel des Guten oder des Bösen. Mir fehlten die Graustufen zwischen all den Extremen – sowohl bei den Charakteren als auch in den vielen Situationen, in die Fiona gerät und die sie stets problemlos zu meistern weiß.

Dabei liest sich das Buch angenehm und hat einen schönen Schreibstil, auch wenn mich die Geschichte nicht fesseln konnte und ich eigentlich nie das Gefühl hatte, weiterlesen zu müssen. Ich konnte das Buch gut beiseitelegen und war letztlich froh, es dann endlich beendet zu haben.

Die Charaktere waren ganz gut gestaltet, wenngleich sie schon viele Klischees erfüllten. Sie waren gut oder böse - hatten selten Ecken und Kanten und das machte sie wenig glaubwürdig. Die Protagonistin Fiona habe ich zwar ganz gerne gemocht und im Mittelteil auch gerne begleitet, dennoch aber wirkte sie nicht echt – sie war mir einfach zu gut und zu liebenswürdig und letztlich auch zu erfolgreich.

Mich konnte daher dieses Buch weder fesseln noch begeistern – es war ganz nett zu lesen und hat mich leider nur mäßig unterhalten – ich konnte das Buch zwischendurch gut beiseitelegen und oft musste ich mich zwingen, es wieder in die Hand zu nehmen. Ob ich die Trilogie weiterlesen werde, weiß ich noch nicht, zumal ja die Bücher in sich abgeschlossen zu sein scheinen. Der zweite Band soll ja richtig gut sein - viele finden ihn auch besser als den ersten. Der letzte Teil hat dagegen viele enttäuscht. Naja - im Moment warten erst mal andere Bücher; aber vielleicht bekomme ich ja doch noch mal Lust auf die Fortsetzung.

 

Rosen-Trilogie:

1. Die Teerose

2. Die Winterrose

3. Die Wildrose 

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