Robert Harris - Pompeji

Historischer Roman

 

Verlag: Random House Audio

Erschienen: 2004

 

Buchrückentext

„Im Sommer des Jahres 79 nach Christus kommen wie eh und je die Reichen und Schönen aus Rom in den Süden, um in ihren Villen a Meer Feste zu feiern und Intrigen zu spinnen. Doch dann bebt die Erde, und der mächtige Aquädukt, Aqua Augusta, der das Wasser von den Hängen des Vesuvs zu den Küstenstädten führt, versiegt. Die Vorboten einer ungeheuren Katastrophe legen sich wie ein Schatten über die Idylle…“

 

Meine Meinung

79 nach Christus, am Golf von Neapel: Exominus, der Aquarius wird vermisst, und Attilius, der junge Wasserbaumeister, wird geschickt, ihn zu suchen. Dabei ergibt sich noch ein weiteres Problem: ein ganzer Landstrich sitzt auf dem Trockenen durch ein defektes Aquädukt. Attilius macht sich mit mehreren Sklaven auf den Weg, das Rätsel um den verschwundenen Exominus zu lösen und das Leck der defekten Aqua Augusta zu finden. Doch die Reparaturarbeiten werden überschattet von merkwürdigen Beben der Erde und eigenartigem Schwefelgeruch in der Luft. Das dies die Vorboten eines gewaltigen Vulkanausbruchs sind, weiß er zwar nicht, dennoch beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Mir war schon klar, dass es in diesem historischen Buch nicht primär um den Untergang Pompejis durch den legendären Vulkanausbruch geht, mit all seinen Schicksalen, die die Katastrophe mit sich gebracht hat. Dennoch war ich von der Geschichte eher enttäuscht. Es handelt sich hier eher um eine wissenschaftliche Erzählung über die Arbeit eines Wasserbaumeisters vor dem Hintergrund des Vulkanausbruchs. Der Versuch, einen spannenden Thriller oder Krimi entstehen zu lassen, ist nach meinem Empfinden leider gescheitert, dafür ist der Spannungsbogen leider viel zu flach. Und für einen historischen Roman ist die Geschichte einfach zu blass und die Personen zu leicht zu durchschauen.

Die Charaktere sind mir alle zu fad geblieben, der Protagonist Attilius hat zwar ein Gespür für Rätsel und den Ehrgeiz eines Ermittlers, sie aufzulösen, aber irgendwie konnte mich seine Figur einfach nicht begeistern. Zwar tauchen in dem Roman viele verschiedene Charaktere auf, dennoch fand ich sie eher blass und farblos, bis hin zu der eingestreuten Liebesgeschichte, die mir eher erzwungen und konstruiert erschien.

Interessant fand ich, dass zwar der Leser/Hörer um den Vulkanausbruch weiß und damit auch das Ende schon bekannt ist, die Bewohner des Golfs jedoch von der Katastrophe nichts ahnen und alle Vorboten als Launen der Götter abtun und auf ihre Gunst hoffen. Manchmal mochte ich schon die Bewohner rütteln und schütteln, dass sie der Gefahr ins Auge sehen, um dem bevorstehenden Ende der Stadt Pompeji vielleicht ausweichen zu können.

Insgesamt bin ich daher leider enttäuscht von dem Roman „Pompeji“, vielleicht waren aber auch meine Erwartungen einfach zu hoch. Geschichtsinteressierten mag diese Erzählung um die Arbeit eines Wasserbaumeisters im alten Rom vielleicht besser gefallen, mir jedoch hat die Geschichte nicht zugesagt.

Hier findest du mich auch:

Abo per E-Mail: